Wien, 4.12.2020. Weltweit stehen am 5. Dezember jedes Jahr die Freiwilligen im Mittelpunkt. In Österreich setzen sich 3,4 Mio. Menschen über 15 Jahre in ihrer Freizeit für den guten Zweck ein. Besonders im Corona-Jahr 2020 haben ehrenamtliche Helfer großartiges geleistet – in Organisationen und Vereinen ebenso wie in der Nachbarschaftshilfe bei der Versorgung von Menschen in Risikogruppen. Der Fundraising Verband Austria sagt Danke für diesen großen gesellschaftlichen Einsatz und fordert die Bundesregierung dazu auf, die im Regierungsprogramm angekündigten Verbesserungen der Rahmenbedingungen beim Ehrenamt rasch umzusetzen.
Insbesondere der Lockdown im Frühjahr hat Österreichs gemeinnützige Organisationen vor große Herausforderungen gestellt. Für viele hat sich der Arbeitsaufwand in kurzer Zeit vervielfacht und konnte nur durch die tatkräftige Unterstützung zahlreicher freiwillig Engagierter bewerkstelligt werden.
„Die Auswirkungen der Pandemie haben viele Menschen zu ehrenamtlichem Engagement bewegt, beispielsweise in den Sozialorganisationen, wo jede helfende Hand gebraucht wurde. Ein eindrucksvoller Beweis für die große Solidarität in unserem Land.“, unterstreicht Günther Lutschinger, Geschäftsführer Fundraising Verband Austria.
Digitales Ehrenamt
In Zeiten der Ausgangsbeschränkungen war ein rapider Ausbau der digitalen Infrastruktur in den Freiwilligenorganisationen geradezu überlebensnotwenig. Vielfach konnten gemeinnützige Vereine ihre Hilfen nur online oder per Telefon anbieten. Das „Plaudernetz“ der Caritas verbindet beispielsweise Freiwillige mit vereinsamten Menschen. Aber auch Online-Volunteering Plattformen erfahren in diesem Jahr einen starken Zuspruch. „In puncto Digitalisierung mussten Österreichs NPOs heuer in kürzester Zeit große Entwicklungsschritte setzen. All das ist jedoch längst nicht abgeschlossen, sondern bedarf weiterhin umfassender Zuwendung. Von der Bundesregierung erwarten wir uns, rasch wichtige Punkte des Regierungsprogramms umzusetzen, unter anderem auch einen gleichberechtigten Zugang zu Digitalisierungsförderungen für NPOs zu gewährleisten.“, so Lutschinger.
Regierungsprogramm: Wann kommen bessere Rahmenbedingungen?
Viele Freiwillige müssen bis heute ohne versicherungstechnische Absicherung arbeiten und Organisationen haben mit ausufernden bürokratischen Hürden zu kämpfen. Im aktuellen Regierungsprogramm wurden viele weitreichende Punkte zum Ausbau des Freiwilligensektors angekündigt, auf die Umsetzung warten Österreichs NPOs und ihre Freiwilligen bis heute.
Der Fundraising Verband Austria fordert daher von der Regierung, sich dringend der notwendigen Entbürokratisierung des Gemeinnützigkeitsgesetzes anzunehmen und die angekündigte Errichtung einer
Koordinations- und Servicestelle für Freiwillige, gemeinnützige Vereine, Stiftungen und soziale Unternehmen umzusetzen. Weitere Schritte, die seit vielen Jahren auf Realisierung warten, sind etwa der Ausbau der Infrastruktur durch Freiwilligenzentren in jedem Bundesland, der Betrieb von digitalen Freiwilligenplattformen und vor allem die Bereitstellung einer einheitlichen Unfall- und Haftpflichtversicherung für alle ehrenamtlichen und freiwilligen Tätigkeiten in Österreich.
Rückfragehinweis:
Dr. Andreas Anker, Presse Fundraising Verband Austria,
T: 0676/4214706, E: presse@fundraising.at