Gemeinnützige Organisationen sagen gemeinsam DANKE an ihre Testamentsspender
Wien, 24. April 2019. Die Österreicher unterstützten gemeinnützige Organisationen 2018 mit 63 Millionen Euro in Form von Testamentsspenden. Als Zeichen des großen Danks und der Anerkennung pflanzte „Vergissmeinnicht – Die Initiative für das gute Testament“ heute am Maria-Theresien-Platz in Wien symbolisch Vergissmeinnicht-Pflanzen. Die Vertreter der 85 Mitglieder-Organisationen sagten damit gemeinsam DANKE an ihre Testamentsspender, die mit ihren Vermächtnissen wichtige gemeinnützige Projekte ermöglichen und so die Zukunft für kommende Generationen mitgestalten.
Mittlerweile ist es Tradition, dass die Mitglieder der Initiative Vergissmeinnicht im Frühling gemeinsam Vergissmeinnicht-Blumen pflanzen. Die Symbolik dahinter: Gemeinnützige Organisationen gedenken ihrer TestamentsspenderInnen und bedanken sich für deren Unterstützung. „Das Vergissmeinnicht steht für das philanthropische Vermächtnis all jener Menschen, die mit ihrer Unterstützung über das eigene Leben hinaus Gutes tun.“, erläuterte Vergissmeinnicht-Initiator Günther Lutschinger, Geschäftsführer des Fundraising Verbands Austria – Dachverband der österreichischen Spendenorganisationen.
Immer mehr ÖsterreicherInnen nutzen Möglichkeit zur Testamentsspende: Mit rund 63 Millionen Euro im Jahr 2018 hält der Aufwärtstrend der letzten Jahre bei Vermächtnissen zugunsten gemeinnütziger Organisationen in Österreich an. „Jeder 10. Spendeneuro wird mittlerweile über Testamente gespendet!“, zeigt sich Günther Lutschinger beeindruckt. Auch dank der Informationsarbeit von Vergissmeinnicht wissen bereits 76% der ÖsterreicherInnen über 40 Jahre, dass man neben Angehörigen auch gemeinnützige Organisationen im Nachlass berücksichtigen kann. Rund 14 Prozent der Menschen hierzulande können sich dies laut Umfrage des Market-Instituts tatsächlich vorstellen. Im Jahr 2012 waren es vergleichsweise erst 8%. Wichtigster Beweggrund für eine Testamentsspende ist der „gute Wille“ sowie die Möglichkeit, sich über das Leben hinaus für eine wichtige Sache einzusetzen. Durchschnittlich bedenken TestamentsspenderInnen im Testament zwischen drei und sieben Organisationen, haben einen religiösen Hintergrund, sind tendenziell alleinstehend und vermachen großteils Vermögen zwischen 50.000 und 100.000 Euro.
Testament nach wie vor Tabuthema:
Nur 30% der ÖsterreicherInnen über 40 Jahre haben ein Testament verfasst. Noch immer viel zu wenige Menschen wissen über die rechtlichen Rahmenbedingungen seit der Erbrechtsreform Bescheid. Ebenfalls wissen viele nicht, dass das Erbe automatisch an den Staat fällt, wenn kein Testament vorliegt und keine gesetzlichen Erben vorhanden sind (2012-2015 über 12 Mio. Euro). In Österreich werden pro Jahr 900 Nachlässe als erblos gemeldet. „Mit einem Vermächtnis für den guten Zweck kann nicht nur selbst bestimmt werden, was mit dem eigenen Vermögen geschieht, es eröffnet auch die außergewöhnliche Möglichkeit, Anliegen, die einem schon immer wichtig waren, über das eigene Leben hinaus zu unterstützen.“, weiß Günther Lutschinger.
Vergissmeinnicht pflanzen und Danksagung am Maria-Theresien-Platz in Wien:
Ganz im Zeichen des 100-Jahr-Jubiläums der Bundesgärten wurde der Maria-Theresien-Platz heute mit hellviolett und weiß blühenden Vergissmeinnicht bereichert – unter Beisein zahlreicher VertreterInnen der Vergissmeinnicht-Mitgliederorganisationen. „Immer wieder wird das Kunsthistorische Museum Wien in einem Testament bedacht und oft handelt es sich bei dem Nachlass um Kunstwerke, die in die Obhut des Museums gegeben werden. So können Kunstwerke als Teil des kulturellen Erbes des Landes konserviert und langfristig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.“, führte Dr. Sabine Haag, Generaldirektorin des KHM-Museumverbandes, in ihren Dankesworten aus. „Mit einem Vermächtnis an die autonomen Frauenhäuser wird ein wichtiger Beitrag zur Verhinderung von Morden und schwerer Gewalt an Frauen und Kindern in der Familie geleistet. Für viele Frauen und Kinder ist der Schritt in ein Frauenhaus der Weg in ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben.“, betonte Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin Autonome Österreichische Frauenhäuser. Einen tiefen Einblick in die Sichtweise und die Motive einer Testamentsspenderin bot Gerda Krebs, die sich dazu entschlossen hat, dem Wiener Tierschutzverein ihr Erbe zu vermachen. Eindrucksvoll legte sie ihre Beweggründe dar: „Tiere können sich nicht selbst helfen, sie sind auf uns Menschen angewiesen. In meinem Leben habe ich mich immer für Tiere eingesetzt und auch meinen Yorkshire ‚Lena‘ vor dem sicheren Tod gerettet. Diese Hilfe soll auch nach meinem Tod weitergehen und dem Wiener Tierschutzverein zugute kommen, der sich nicht nur liebevoll um herrenlose Hunde und Katzen kümmert, sondern sich auch in der Öffentlichkeit aktiv für Tierrechte einsetzt.“
Über Vergissmeinnicht:
„Vergissmeinnicht – Die Initiative für das gute Testament“ vereint 85 österreichische gemeinnützige Organisationen. Zusammen mit dem Träger der Initiative, dem Fundraising Verband Austria, wollen sie die österreichische Bevölkerung über die Möglichkeit informieren, im Testament neben Angehörigen auch eine gemeinnützige Organisation zu berücksichtigen. Dahinter steht die gemeinsame Überzeugung, dass man mit einem Vermächtnis für den gemeinnützigen Zweck über das Leben hinaus Gutes tun kann. Die Liste der gemeinnützigen Organisationen finden sie hier: https://www.vergissmeinnicht.at/organisationen
Pressefotos: stehen am 24.4.2019 ab ca. 14 Uhr unter diesem Link zur honorarfreien Verwendung zur Verfügung: https://bit.ly/2UBZmsS
Rückfragehinweis:
Dr. Andreas Anker, Presse Fundraising Verband Austria
T: 0676/4214706, E: presse@fundraising.at