Fundraising Verband appelliert an die Regierung: Auf 250.000 Beschäftigte im gemeinnützigen Sektor nicht vergessen!
Günther Lutschinger, Geschäftsführer des Fundraising Verband Austria
„Bitte unterstützen Sie die Spendenorganisationen weiter. Gerade in der aktuellen Krisenzeit brauchen sie Ihre Unterstützung umso mehr, um ihre wohltätigen Aufgaben für unsere Gesellschaft fortsetzen zu können. Auch wenn Sie Spendenerlagscheine in den nächsten Wochen nicht persönlich einzahlen können, bitte tun sie es danach! Die zahlreichen wichtigen Hilfsprojekte müssen weitergeführt werden können.“
Günther Lutschinger, Geschäftsführer des Fundraising Verband Austria
Wien (OTS) – Österreichs gemeinnützige Vereine sind zum überwiegenden Teil im Dienstleistungsbereich tätig. Dieser ist durch die notwendigen und drastischen Maßnahmen zur Bekämpfung von COVID-19 stark betroffen. Der Fundraising Verband Austria, Dachverband der Spendenorganisationen, rechnet mit massiven Auswirkungen auf den gesamten Sektor. Während zahlreiche Hilfsorganisationen im In- und Ausland massiv gefordert sind, stellen andere, wie die Ausbildungs- und Weiterbildungszentren, ihr Programm ab Montag ein. Kleinere Einrichtungen sind besonders betroffen. Durch gesetzliche Vorgaben fehlt es ihnen oft an Liquidität und Reserven.
Ein Großteil des gemeinnützigen Sektors finanziert sich durch Dienstleistungen für den Staat und Sozialversicherungen. Durch die aufgrund der Corona-Krise getroffenen Maßnahmen werden einige Leistungen in den nächsten Wochen gar nicht mehr angeboten oder wesentlich teurer in der Ausführung. „Es braucht nun schnell partnerschaftliche Lösungen mit Augenmaß.“, betont Günther Lutschinger, Geschäftsführer des Fundraising Verband Austria. „Der Fundraising Verband begrüßt die Maßnahmen der Bundesregierung und die Einrichtung eines Corona-Krisenfonds. Es muss allerdings sichergestellt werden, dass der gemeinnützige Sektor von den Unterstützungsmaßnahmen nicht ausgeschlossen wird. Denn die Hilfsleistungen wurden nur für Wirtschaftsunternehmen konzipiert.“
Haftungen zur Kreditfinanzierung sind für den Sektor nicht geeignet, da sich NPOs in der Regel nicht durch Kredite finanzieren können. Dadurch, dass Förderstellen und die Finanzverwaltung gemeinnützigen Vereinen den Aufbau von Reserven untersagt oder stark beschränkt haben, kann es nun rasch zu Liquiditätsengpässen kommen.
Daher fordert der Fundraising Verband Austria ein Notmaßnahmen-Paket für gemeinnützige Vereine:
- Erleichterung der finanziellen Engpässe von NPOs und ihrer Beschäftigten durch Stundungen, Ratenzahlungen der Beiträge sowie Nachsicht bei Säumniszuschlägen der Österreichischen Gesundheitskassa und des Finanzamts.
- Einrichtung eines Krisenfonds zur Abdeckung von existenzbedrohenden Einnahmenverlusten vor allem für kleine wohltätige Organisationen.
- Vorziehen der im Regierungsprogramm vorgesehenen Maßnahmen zur Entlastung des gemeinnützigen Sektors, Förderung des Freiwilligenwesens, Ausweitung der Spendenbegünstigung und Verlängerung der Stiftungsbegünstigung.
Spendenwesen unter Druck
Sämtliche Spendensammlungen im öffentlichen Raum, in Kirchen oder in Schulen sind mittlerweile vollständig zum Erliegen gekommen. Günther Lutschinger appelliert daher an die Österreicherinnen und Österreicher: „Bitte unterstützen sie die Spendenorganisationen weiter. Gerade in der aktuellen Krisenzeit brauchen sie Ihre Unterstützung umso mehr, um ihre wohltätigen Aufgaben für unsere Gesellschaft fortsetzen zu können. Auch wenn Sie Spendenerlagscheine in den nächsten Wochen nicht persönlich einzahlen können, bitte tun sie es danach! Die zahlreichen wichtigen Hilfsprojekte müssen weitergeführt werden können.“
Rückfragen & Kontakt:
Dr. Günther Lutschinger, T: 0676/4410108, E: presse@fundraising.at