Wien, 4.5.2020. Mehr denn je sind Österreichs gemeinnützige Organisationen auf die Spenden der Bevölkerung angewiesen – die Einschränkungen rund um Corona haben zahlreiche Organisationen massiv getroffen. Die Sicherheitsmaßnahmen haben Fördererwerbung und Bargeldsammlungen im öffentlichen Raum seit Mitte März unmöglich gemacht. Der Spendenausfall ist enorm, bauen doch viele Hilfsprojekte auf die dauerhafte Unterstützung durch Spender auf. Anlässlich des internationalen Tages des Gebens und der Solidarität am 5. Mai starten gemeinnützige Einrichtungen ihre Werbeaktivitäten im öffentlichen Raum, an der Haustüre und an privaten Standorten wieder. Oberstes Gebot dabei: Die Sicherheit von Mitarbeitern und der Bevölkerung.
Ob Hilfe für Kinder und Jugendliche, Pflege bedürftiger Menschen, Tier- und Umweltschutz oder Rettungsdienst – die gemeinnützigen Organisationen hierzulande leisten einen ungemein wichtigen Beitrag für das Gemeinwohl der Österreicher. Um ihren wohltätigen Aufgaben bestmöglich nachgehen zu können, werben die engagierten NPOs seit jeher auf öffentlichen Plätzen, an der Haustüre und an privaten Standorten. In Zeiten von COVID-19 haben die Mitglieder der Qualitätsinitiative Fördererwerbung – renommierte Hilfsorganisationen und deren seriöse Dienstleister – aufbauend auf den Bestimmungen und Empfehlungen der Bundesregierung umfassende Sicherheitsstandards entwickelt und werben ab morgen wieder um Spenden. Im Laufe des Monats Mai soll wieder flächendeckend für den guten Zweck geworben werden. Der Fundraising Verband, Dachverband spendenwerbender Organisationen, ruft die Behörden dazu auf Spendenorganisationen rasch wieder Standplatz- und Sammelgenehmigungen auszustellen und bittet die Bevölkerung um tatkräftige Unterstützung der gemeinnützigen Organisationen.
„Wir appellieren an die Bevölkerung, das Informationsangebot über gemeinnützige Anliegen wie bisher weiter zu nutzen und die Organisationen zu unterstützen. In den nächsten Wochen wird sich entscheiden, welche Projekte es künftig weiter geben wird.“, zeigt Günther Lutschinger – Geschäftsführer Fundraising Verband Austria und Initiator der Qualitätsinitiative Fördererwerbung – die massive Bedeutung der Spendenwerbung im öffentlichen Raum für viele Organisationen auf und führt weiter aus: „Mit dem Neustart für die Fördererwerbung werden auch wieder viele Jobmöglichkeiten geschaffen. Die Personalsuche nach Fundraiserinnen und Fundraisern läuft auf Hochtouren. Wir hoffen in den nächsten Wochen und Monaten wieder mehr als 1.000 Menschen einen spannenden und befriedigenden Job bieten zu können.“
Höchste Sicherheitsstandards bei der Fördererwerbung
„Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von NPOs sind instruiert, dass sie bei ihrem Vorgehen und ihren Aktivitäten im Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern Vorsicht walten lassen müssen – zur eigenen und zur Sicherheit der Gesellschaft.“, erklärt Günther Lutschinger. So wurden die Mitarbeiter in den vergangenen Tagen eingehend geschult, wie sie in ihrer Tätigkeit sich und die Gesellschaft schützen können.
Die folgenden Hygienestandards der Qualitätsinitiative Fördererwerbung werden beachtet:
• Ein Mindestabstand von 1 Meter zu Passanten wird immer eingehalten.
• Im Außendienst tragen die Mitarbeiter mechanische Schutzvorrichtungen für Mund und Nase.
• Alle Gespräche finden ohne Körperkontakt unter Einhaltung des Sicherheitsabstands statt.
• Die Mitarbeiter reinigen laufend ihre Hände.
• Alle vor Ort verwendeten Gegenstände werden regelmäßig gereinigt.
• Vor Ort stehen Mitarbeitern und Spendern Handdesinfektionsmittel zur Verfügung.
Die Qualitätsstandards finden Sie im Detail unter www.qualitaetsinitiative.at. Diese werden laufend evaluiert und gegebenenfalls adaptiert. Mehr über die wichtige Arbeit der meist jungen Werber unter: www.jobforgood.at
Über Spendenwerbung im öffentlichen Raum
Jährlich werden in Österreich über die Förderwerbung auf öffentlichen Plätzen und an der Haustüre mehr als 100.000 Unterstützer für gemeinnützige Projekte gewonnen. Das sind knapp zehn Prozent der Menschen, mit denen ein Gespräch geführt wird. Etwa 80% von ihnen werden in Folge langfristige Spender und bleiben den Organisationen mehrere Jahre treu. Damit ist die Fördererwerbung eines der wichtigsten Standbeine gemeinnütziger Organisationen. Diese Spendenform ist bei den 60% der Österreicher, die spenden, sehr beliebt. Dies belegen auch Umfragen zur Zufriedenheit der Fördermitglieder sowie die geringe Beschwerdequote. Viele Menschen schätzen auch die Möglichkeit, in diesem Rahmen mit NPOs und deren Vertretern persönlich ins Gespräch zu kommen, direkte Informationen über gemeinnützige Projekte zu erhalten und unmittelbar Fragen stellen zu können.
Initiative des Fundraising Verband Austria sichert qualitätsvolle Straßenwerbung
Mit der „Qualitätsinitiative Fördererwerbung“ wird die Spendenwerbung in der Öffentlichkeit seit 2010 in einer qualitätsvollen und professionellen Weise sichergestellt. Die Mitgliederorganisationen verpflichten sich zu einem umfangreichen Regelwerk, zur laufenden Weiterentwicklung, Kontrolle und Evaluation. „Dadurch können wir höchste Qualitätsstandards garantieren und unsere Mitglieder von jeglicher unprofessioneller Straßenwerbung abgrenzen.“, betont Günther Lutschinger. „Mit der Qualitätsinitiative Fördererwerbung setzen wir vom Fundraising Verband klare Maßstäbe für eine nachhaltig qualitätsvolle Mitgliederwerbung im Interesse der NPOs, der Bürgerinnen und Bürger und unserer Gesellschaft!“ Zu den Mitgliedern der Qualitätsinitiative zählen Amnesty International, Ärzte ohne Grenzen, CARE Österreich, GLOBAL2000, Greenpeace, Kinderhilfswerk, Pro Juventute, ROTE NASEN Clowndoctors, Österreichisches Rotes Kreuz, SOS-Kinderdorf, Vier Pfoten, World Vision Österreich, WWF und die seriösen Agenturen jener renommierten Organisationen.
Ombudsstelle für Behörden, Unternehmer und Spender
Sollte ein Problem oder eine Frage zu einer spendenwerbenden Organisation entstehen, empfiehlt der Fundraising Verband, sich an die eigens dafür geschaffene Ombudsstelle unter der kostenfreien Hotline 0800/100 382 zu wenden. www.qualitaetsinitiative.at
Weltweiter Aktionstag #GivingTuesdayNow am 5. Mai
Die Fortsetzung lebensrettender Hilfsprojekte ist durch die COVID-19-Pandemie ungewiss. Aus diesem Grund wurde der internationale Aktionstag #GivingTuesdayNOW ins Leben gerufen, der in der Krise zu Großzügigkeit und Solidarität aufruft. In Österreich steht die Initiative unter dem Ehrenschutz von Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
www.giving-tuesday.at
Rückfragehinweis:
Dr. Andreas Anker, Presse Fundraising Verband
T: 0676/4214706, E: presse@fundraising.at