Jünger, älter, engagierter:
Am 2. Dezember warfen wir gemeinsam einen Blick auf die unterschiedlichen Phasen des Lebens und wie Freiwillige und die, die es noch werden wollen, in ihrer jeweiligen Lebenswelt abgeholt werden können.
Denn je nach Lebensphase (Familiensituation, Alter, Gesundheit, Herkunft oder Bildung) engagieren sich Menschen unterschiedlich.
Zusammen mit Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis diskutierten wir, wie Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen zu freiwilligem Engagement motiviert werden können.
Darüber hinaus widmeten wir uns den Fragen, wie Freiwillige auch langfristig eingebunden werden können und wie auch Ihre Freiwilligenorganisation attraktiv für unterschiedliche Zielgruppen wird, ist und bleibt.
PROGRAMM
Wer, wann, was?
Eine Stiftung fürs Ehrenamt – Aktionismus oder wirksame Engagementförderung?
Jan Holze – Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt
Im Jahr 2020 gründete der Deutsche Bundestag und die Deutsche Bundesregierung nach intensiven Debatten eine Stiftung, die für ca. 30 Mio. Engagierte Ansprechpartner, Förderer und Kompetenzzentrum sein soll. Getragen wird sie von gleich drei Bundesministerien, deren Spitzen Teil eines hochrangigen Stiftungsrates sind. Mit hoher Erwartungshaltung auf den Weg geschickt, feierte sie vor kurzem 1. Geburtstag. Zeit für ein Zwischenfazit. Wird die Stiftung angenommen? Konnte Sie Vertrauen aufbauen? Wie unterstützt und fördert sie? Schafft sie es, Engagierte vor Ort erreichen?
Lebenskonzepte mit freiwilligem Engagement: Blockaden und Windows of Opportunity
Arno Heimgartner – Universität Graz
Bestimmen Sie über Ihr Leben? Welches Lebenskonzept ist für Sie richtig? Menschen verteilen ihre Zeit unterschiedlich, befinden sich in unterschiedlichen Lebenslagen und wollen Unterschiedliches bewirken. Der Vortrag befasst sich mit der sich wandelnden Rolle des freiwilligen Engagements über die Lebenszeit in einer heterogenen Gesellschaft. In der Zusammensetzung der individuellen Biografie gilt es die windows of opportunity zu nützen und Blockaden organisatorisch und strukturell abzubauen.
PARALLEL-SESSIONS
Bitte wählen Sie eine der vier Parallel-Sessions aus.
Session A: Online Volunteering für Senior*innen
David Röthler – WerdeDigital.at
Gerade Senior*innen bereichern das Gemeinwesen durch ihr ehrenamtliches Engagement. Sie sind meist Expert*innen auf ihrem jeweiligen Gebiet, in dem sie häufig jahrzehntelange Erfahrung haben. Die Freiwilligenarbeit kann ein sinnstiftendes Betätigungsfeld in der nachberuflichen Lebensphase darstellen. Der digitale Wandel der sich durch die Pandemie seit dem Jahr 2020 beschleunigt hat, bietet für diese Gruppe neue ortsunabhängige Zugänge zum Ehrenamt. Anhand von nationalen und internationalen Beispielen werden in dieser Session Chancen und Herausforderungen von Online-Volunteering für Senior*innen diskutiert.
Session B: Freiwilliges Engagement und Diversität – Herausforderungen und Chancen
Lisa Oberbichler & Sassan Esmailzadeh – PROSA-Projekt Schule für Alle!
Wie können wir alle einbinden und eine Diversität in der Organisation erreichen? Was sind die Herausforderungen und welche Vorteile ergeben sich dadurch? Am Beispiel von PROSA-Projekt Schule für Alle!, einer 2012 gegründeten Schule für Menschen mit Fluchterfahrung ab dem 16.Lebensjahr, wird aufgezeigt, wie ehrenamtliche Mitarbeit niederschwellig funktioniert und welche Maßnahmen gesetzt werden müssen, damit Diversität in der Organisation erreicht wird. Ziel des Workshops ist eine kritische Auseinandersetzung mit den strukturellen Rahmenbedingungen, die dazu führen, dass manche Personengruppen sich nicht beteiligen (können). Zielgruppe: Alle Menschen in Organisationen auch Führungskräfte.
Session C: Lernen durch Engagement – Freiwilliges Engagement von Schüler*innen und Studierenden
Magdalena Plöchl – ULF – Unabhängiges LandesFreiwilligenzentrum OÖ
Viele Organisationen versuchen junge Freiwillige für ihre Einrichtungen zu begeistern. Service Learning ist eine gute Methode, um diese Zielgruppe zu erreichen. Wie können Sie das Konzept für Ihre Einrichtung nutzen? Wie profitieren Sie von der Kooperation mit (Hoch-)Schulen? Und welche Rahmenbedingungen tragen zum Erfolg bei? Nach einem kurzen Überblick über die Theorie werden Sie Beispiele aus der Praxis kennenlernen und gemeinsam diskutieren wir über die Herausforderungen der Umsetzung.
Session D: Senior Experts Austria – Internationale Freiwilligeneinsätze für berufstätige und pensionierte VolontärInnen
Kathrin Kaisinger & Barbara Stranzinger – Jugend Eine Welt
Jugend Eine Welt hat ein in Österreich einzigartiges Programm ins Leben gerufen: ein auf Menschen mit Lebens- und Berufserfahrung zugeschnittenes Entsendeprogramm für internationale Freiwilligeneinsätze. Senior Experts leisten durch Wissenstransfer einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung und erweitern ihren Horizont. Wir nehmen Sie mit auf die Reise eines Senior Experts – von der Bewerbung bis zum Einsatz. Dabei legen wir den Fokus auf berufstätige und pensionierte Freiwillige und wollen gemeinsam Chancen und Herausforderungen diskutieren.
Engagementstrategie des Landes Vorarlberg als Leitfaden für eine lebendige Gesellschaft
Kriemhild Büchel-Kapeller – Büro für freiwilliges Engagement und Beteiligung, Landhaus Bregenz
Ohne freiwilliges Engagement („sozialer Kitt“ und Sozialkapital) gibt es keine lebendige Gesellschaft und keine lebenswerten Kommunen und Regionen. Es ist jedoch nicht damit getan, einmal im Jahr eine Ehrenplakette zu überreichen. Was braucht es an Strategien und konkreter Unterstützung, damit sich auch in Umbruchzeiten Menschen in Verbänden, Vereinen und Initiativen gut engagieren können?
Foto Kriemhild Buechell-Kapeller © Petra Rainer
Zivilschutzagenda Austria: Freiwilligen-Engagement aus der Sicht eines Unternehmens
Dieter Siegel – Rosenbauer International AG
Der Zivilschutz in Österreich ist fast zur Gänze in den kompetenten Händen von Freiwilligen, 98% der Fläche Österreichs werden beispielsweise von Freiwilligen Feuerwehren geschützt. In der Bevölkerung wird dieses Phänomen als „normal“ wahrgenommen, weltweit gibt es jedoch kaum einen Staat, der sich in so hohem Maße auf Freiwillige verlassen kann. Wenn wir akzeptieren, dass dieses System das billigste ist, sollten wir darüber nachdenken, was es uns wert sein sollte.
SPEAKER
Gekommen, um zu begeistern.
RÜCKBLICK
Durchklicken & inspirieren lassen.
FVA-Freiwilligenkonferenz 2019
„Gekommen um zu bleiben? Wege zur Bindung von Freiwilligen“
Links finden Sie die Bildergalerie und rechts den Programmfolder – einfach draufklicken.
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