Im ChatGPT-Zeitalter ist es fast schon eine Pflicht geworden, bei jedem Branchentreff mit einer innovativen KI-Lösung aufwarten zu können. Wer möchte schon der einzige sein, der „noch nichts mit KI gemacht hat“? Doch im Wirbel um generative KI-Tools wie ChatGPT, die Inhalte wie Text, Bild oder Video “generieren” (wie der Name es schon sagt), dürfen wir eines nicht übersehen: Nicht jede KI ist gleich und es ist das Tool ChatGPT, das derzeit den größten Impact hat.
Ein Gastbeitrag von Enzo Duit, Tech-Experte und Impuls-Geber auf dem NPO Communication Summit am 17. Juni.
Stiehlt ChatGPT die Show
In den letzten Monaten hat eine ganz andere Form der Künstlichen Intelligenz entscheidend an Bedeutung gewonnen – und es ist nicht die generative KI. Vielmehr sind es die prädiktiven Analysesysteme, die in der Praxis derzeit den größten Durchbruch erleben. Und ja, prädiktive KI ist keinesfalls eine Neuheit. Doch wenn es darum geht, schnell und effektiv Impact zu erzielen, stiehlt diese Art von KI der neuen, aufregenden generativen KI fast die Show.
Das Prinzip ist einfach, aber mächtig: KI-getriebene Systeme helfen uns zu verstehen, wen wir wann ansprechen sollten. Diese Technologien ermöglichen es uns, unsere Kommunikation und unsere Kampagnen so effizient und zielgerichtet wie möglich zu gestalten – ein entscheidender Vorteil in Zeiten steigender Kosten und zunehmender Konkurrenz um Spendengelder.
Eine Chance für das Fundraising
Die Ironie dabei? Diese Durchbrüche in der prädiktiven KI wurden durch den Hype um generative KI-Modelle wie ChatGPT indirekt befeuert. Obwohl es ChatGPT ist, der in der Öffentlichkeit für Aufsehen sorgt, sind es die „älteren“ KI-Technologien, die tatsächlich den größten Einfluss auf die Fundraising-Arbeit haben. Ist es schlecht, dass hier eine andere Technologie im Rampenlicht steht, ausgelöst durch einen Trend, der eigentlich von etwas ganz anderem herrührt? Ganz im Gegenteil – es ist sogar großartig! Es zeigt, dass die Branche rational beginnt, die tiefgreifenden Möglichkeiten der KI zu analysieren und praktisch die mit dem größten Mehrwert anfängt anzuwenden.
Heißt das nun, dass generative KI keinen Impact hat? Auf keinen Fall! Auch generative KI-Tools haben ihren festen Platz und ihre Bedeutung, und wie sie genau unseren Alltag bereichern können, darauf werde ich im nächsten Gastbeitrag detailliert eingehen.
Langfristig werden wir sowohl prädiktive als auch generative KI-Technologien brauchen. Sie ergänzen sich in ihrer Funktion, das Fundraising intelligenter, effizienter und wirkungsvoller zu gestalten. Denn ohne generative KI wird eine zunehmende Personalisierung schlicht und einfach zu aufwändig.
Über den Autor
Enzo Duit hat seine Wurzeln in der digitalen Technologie und im Unternehmertum und nutzt seine Expertise für positive Veränderungen. Er startete seine Karriere im Fundraising, wechselte dann zu PwC in den Bereich Technologieberatung mit einem Fokus auf Business Intelligence und Automatisierung.
Diese Erfahrungen führten zur Gründung seines ersten Unternehmens, warrify, das Einzelhändlern den Weg in ein datenzentriertes Zeitalter ebnet. Später co-gründete er augedo (automatically generate donations), um durch Automatisierung und KI erfolgreich die Produktivität von Fundraisenden zu erhöhen und so mehr finanzielle Mittel für Projekte zu generieren.
➡️ NPO Communication Summit | 17. Juni, 13-20 Uhr | Wien
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Der Summit ist ein Ort für Austausch und Inspiration. Von nachhaltiger & authentischer Kommunikation, KI & ihren moralischen Implikationen, über Gaming mit Herz, Neugier und Partizipation bis hin zu der Frage, wie wir trotz Technologie den menschlichen Touch in unserer Kommunikation nicht verlieren.