Wien, 16.1.2023. Ende November präsentierte der Dachverband der Spendenorganisationen seine Prognose für das laufende Spendenjahr mit der Befürchtung eines erstmaligen Spendenrückgangs. Mittlerweile steht fest: Dank der großzügigen Weihnachtsspenden der Österreicher konnte ein Rückgang abgewendet werden, sodass NPOs in Summe mit 900 Mio. Euro Not in der Welt lindern können. Die ersten Jänner-Tage zeigen laut Fundraising Verband zudem ein neues Verhaltensmuster beim Spenden: Immer mehr Menschen vergeben ihre gesamte Jahresspende ganz im Sinne des Wirksamkeitsgedankens bereits zu Jahresbeginn.
In einem von Krieg und Teuerung überschatteten Jahr 2022 spendeten die Menschen hierzulande insgesamt 900 Mio. Euro. Dass dieses optimistische Prognoseszenario tatsächlich eingetreten ist, ist der anhaltenden Großzügigkeit der Österreicher in der Weihnachtszeit zu verdanken. Der Advent ist traditionell die wichtigste Zeit für gemeinnützige Organisationen. 25 bis 30% aller Spenden werden im Dezember gegeben, weshalb sich für viele Hilfsprojekte zu Jahresende entscheidet, ob sie im nächsten Jahr finanziert werden können. „Die Rekordteuerung ließ natürlich massive Auswirkungen auf die Spendenbereitschaft befürchten, doch die Menschen haben gerade zu Weihnachten trotzdem großes Herz für den guten Zweck bewiesen“, bedankt sich Günther Lutschinger, Geschäftsführer Fundraising Verband Austria, bei Österreichs Spendern. Zwar lagen die Weihnachtsspenden unter dem Niveau der beiden Pandemiejahre 2020 und 2021, angesichts der Teuerung übertrafen sie jedoch die vorsichtigen Erwartungen aus dem Dritten Sektor klar.
Spendentipps wirken!
Jede Spende geht mit einem gewissen Verwaltungsaufwand einher, weshalb es beispielsweise wesentlich effizienter ist, größere Beträge an einen oder zwei Vereine zu geben, als sehr viele kleine Spenden zu leisten. Im Hinblick auf maximale Wirksamkeit, Effizienz und Sicherheit beim Spenden, gibt der Fundraising Verband seit Jahren Tipps an Spendende. Offensichtlich nehmen sich diese immer mehr Menschen zu Herzen. Denn aktuelle Beobachtungen des Spendenverhaltens belegen, dass viele Menschen bereits im Jänner ihre Jahresspende an eine Hilfsorganisation ihrer Wahl vergeben. Dies macht es nicht nur möglich, dass bei einem relativ geringen Verwaltungsaufwand ein Maximum dem Spendenzweck unmittelbar zugutekommt, Organisationen profitieren auch dadurch, dass sie dringend benötigte Mittel bereits weit vor der traditionellen Hochphase im Advent für ihre wertvolle Arbeit zur Verfügung haben.
Fairness bei Spendenabsetzbarkeit gefordert
„Mit 2022 ist wieder ein Jahr ohne legislative Verbesserungen und faire Rahmenbedingungen für sämtliche gemeinnützigen Wirkungsbereiche zu Ende gegangen“, kritisiert Günther Lutschinger. Wichtige Spendenziele wie Tierschutz und Bildung werden durch den Gesetzgeber vom Vorteil der Spendenbegünstigung seit 13 Jahren konsequent ausgeschlossen. Grund sind teils absurde Regelungen, wonach etwa der Schutz der Wildtiere steuerlich begünstigt ist, jener von Haustieren nicht. „Die Bundesregierung ist gefordert, endlich aktiv zu werden und die im Regierungsprogramm 2020-2024 angekündigten Verbesserungsmaßnahmen umzusetzen.“
Rückfragehinweis:
Der Spendenbericht 2022 steht auf www.fundraising.at zum Download zur Verfügung.
Dr. Andreas Anker, Presse Fundraising Verband Austria
M: 0676/421 47 06, E: presse@fundraising.at