Wien, 4. Jänner 2024. Trotz finanzieller Belastung für weite Teile der Bevölkerung beweisen Österreichs Spenderinnen und Spender übermäßig viel Herz: Laut aktueller Spendenmarkt-Befragung des Sozialforschungsinstituts Public Opinion unter über 1.000 Personen ist der Anteil Spendender in der Bevölkerung, entgegen dem internationalen Trend, 2023 nochmals gestiegen: Fast drei Viertel der Menschen im Land gaben an, im Vorjahr gespendet zu haben – der zweithöchste Wert nach 2019.
Der Trend unter wohlhabenden Industriestaaten geht seit Jahren dahin, dass immer weniger Menschen immer höhere Beträge geben. Die multiplen Krisen der vergangenen Jahre haben diese Entwicklung weiter beschleunigt. „Wie der aktuelle Spendenbericht des Fundraising Verband Austria zeigt, hat insbesondere die Teuerung selbst in führenden Philanthropie-Nationen, wie den USA, bereits 2022 Spendenrückgänge herbeigeführt“, gibt Ruth Williams, Geschäftsführerin Fundraising Verband Austria, Einblick und betont: „Österreich nahm mit einem neuen Spendenrekord und einer anhaltend hohen Beteiligung der gesamten Bevölkerung am Spenden unterdessen eine Ausnahmestellung in der globalen Spendenlandschaft ein.“
Trend: Spendenfreude in Österreich trotz Teuerung gewachsen
Während sich auf internationaler Ebene auch 2023 in vielen Ländern Rückgänge der Großzügigkeit abzeichnen, weist der Spendenmarkt-Report des Meinungsforschungsinstituts Public Opinion – der jährliche Stimmungsradar zum Spenden in Österreich – der österreichischen Bevölkerung eine übermäßig große Spendenfreude zu: „Die Ergebnisse unserer Spendenmarkt-Befragung vom Herbst 2023 haben uns umso mehr erstaunt, als dass die Teuerungsrate in Österreich nach wie vor deutlich über dem europäischen Durchschnitt liegt“, so Bernhard Hofer, Geschäftsführer Public Opinion, der weiter ausführt: „Laut eigenen Angaben haben Spendende hierzulande 2023 im Schnitt 138 Euro für den guten Zweck gegeben – so viel wie noch nie. Gleichzeitig hat auch die Beteiligung der Gesamtbevölkerung am Spenden mit 72 Prozent gegenüber 2022 noch weiter zugelegt. Ein starkes Signal für die breite Bereitschaft zu geben!“
Österreichische Spendenmentalität unerschütterlich
Für Ruth Williams ist dieser äußerst erfreuliche Trend einmal mehr der Beweis für den außerordentlichen gesellschaftlichen Zusammenhalt der Menschen in Österreich: „Die unerwartet große Spendenfreude selbst in Zeiten der massiven finanziellen Belastung zeugt von einer immensen Solidarität und einem starken Bedürfnis der Österreicherinnen und Österreicher, sich zivilgesellschaftlich zu engagieren.“ Nun bleibe abzuwarten, ob die tatsächlich geleisteten Zuwendungen an die gemeinnützigen Einrichtungen mit dieser positiven Selbsteinschätzung mithalten werden können. „Erste Erfahrungswerte aus dem Dritten Sektor in puncto Weihnachtsspenden zeigen jedenfalls, dass Österreichs Spendende zum Jahresende großes Herz für gemeinnützige Anliegen bewiesen haben“, betont Williams.
Einen zusätzlichen starken Schub erwartet sich die Geschäftsführerin durch das per Jahresbeginn in Kraft getretene Gemeinnützigkeitsreformgesetz der Bundesregierung: „Mit dem flächendeckenden Zugang zur Spendenbegünstigung erhalten heuer erstmals alle Spenderinnen und Spender die Möglichkeit, ihre Spenden steuerlich abzusetzen, unabhängig davon, ob sie etwa Menschen in Not, den Kinder- und Jugendschutz, die Entwicklungshilfe, den Tier- und Umweltschutz oder heimische Bildungsinitiativen unterstützen.“
Rückfragehinweis:
Dr. Andreas Anker, Presse Fundraising Verband Austria
M: 0676 421 47 06, E: presse@fundraising.at